Selbstbehandlung – Begleitende Behandlung bei Arthrose

Selbstbehandlung – Begleitende Behandlung bei Arthrose

Unterstützend zu der ärztlichen Behandlung kann man selbst durch Hausmittel und angepasste Verhaltensweisen einiges tun, um die Schmerzen durch die Arthrose zu lindern. Setzt man einige dieser Tipps täglich um, kann man aktiv dazu beitragen, dass die Arthrosebeschwerden sich bessern:

Belastungsreduzierte Bewegung: 

Bewegung hält die Gelenke länger gesund und kann Arthrose wirksam entgegenwirken. Gerade bei beginnender Arthrose ist es jedoch wichtig, eine Überlastung der Gelenke zu verhindern, um ein Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten. Belastungsreduzierte Bewegung umfasst beispielsweise Schwimmen oder speziell auf Arthrose zugeschnittene Gymnastik. Gelenkschonende Sportarten sind außerdem Radfahren oder Yoga. Auch ein täglicher Spaziergang sorgt für Bewegung und stellt keine übermäßige Belastung für die Gelenke dar. Ein weiterer Effekt von gezielter Bewegung ist es, dass dadurch die Muskulatur gestärkt wird. Diese kann so einen Teil der stützenden Funktion übernehmen und entlastet so wirksam das Gelenk.

Stützen des Gelenks: 

Eine Stabilisierung des Gelenks durch Bandagen oder spezielle Orthesen kann eine große Hilfe dabei sein, eine schonende Bewegung zu ermöglichen. Durch die Stützfunktion der Bandage oder Orthese werden Schmerzen gelindert und das Gelenk entlastet.

Nahrungsergänzungsmittel und Wirkstoffe:

Es gibt mehrere, nicht wissenschaftlich bestätigte alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose. Dazu gehören Hyaluronsäure oder Glucosamin sowie verschiedene Vitamine, die die Gelenkfunktion und Beweglichkeit unterstützen und den Knorpel mit wichtigen Nährstoffen versorgen sollen. Zu den wichtigsten Gelenknährstoffen gehört das Kollagen, ein Baustoff für Knorpel und Bindegewebe. Hochwertige Kollagen-Peptide von LiveAgil halten die Gelenke beweglich, indem sie den Knorpel schützen. Knorpelschutz ist eine der wichtigsten Vorbeugemaßnahmen gegen Arthrose.

Kälte- und Wärmeanwendungen: 

Die schmerzlindernde Wirkung von kalten und warmen Auflagen ist seit langem bekannt und kann auch bei Arthrose eine wohltuende Wirkung entfalten. 

Was ist bei Arthrose besser? Wärme oder Kälte?

Beide Behandlungen können Schmerzen lindern und das Abklingen der Entzündung fördern. Wärme und Kälte dienen jedoch einem jeweils anderen Ziel und kommen unterschiedlich zum Einsatz.

Wärmebehandlung: 

Wärme entspannt und fördert die Durchblutung. Wärmebehandlungen wirken vor allem auf die Muskulatur, die bei Schmerzen durch Arthrose oft unter dauerhafter Anspannung steht. Zudem entlastet Wärme die Sehnen, was die Kräfte, die auf das Gelenk einwirken, verringert und wieder eine bessere Beweglichkeit ermöglicht. Wärme sollte nicht direkt auf das Gelenk aufgebracht werden und nicht angewendet werden, wenn eine akute Entzündung oder eine Schwellung vorliegt. Die Wärme sollte also mit ein wenig Abstand zum Gelenk auf den Muskel angebracht werden.

 

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Welche Möglichkeiten gibt es, um Wärme anzuwenden? 

Wärmeanwendungen können in verschiedenen Formen durchgeführt werden. Die klassische Wärmeanwendung sind warme Wickel mit aufgewärmten Bandagen, entweder angefeuchtet oder trocken. Auch elektrische Heizkissen können gute Dienste leisten. Heizkissen sind in verschiedenen Größen erhältlich und können so für Schmerzen an unterschiedlichen Körperstellen angewendet werden. Mit einem Heizkissen mit verstellbarer Temperatur lässt sich die Wärmeanwendung individuell regeln.

Getreide- oder Kirschkernkissen, die im Ofen oder in der Mikrowelle erwärmt werden, oder gelgefüllte Wärmepads oder warme Tonerde- oder Moorpads sind ebenfalls häufig verwendete Methoden zur Wärmeanwendung. Moorschlamm wird häufig in Kurbädern verwendet und lässt Wärme oder auch Wirkstoffe besonders tief ins Gewebe einziehen. Es sind heute auch Moorpads für die Anwendung zu Hause im Handel erhältlich. Die Pads können im Ofen, im Wasserbad oder in der Mikrowelle erwärmt werden und spenden danach lange Zeit wohltuende Wärme. Die Moorpads sind wiederverwendbar.

Auch eine Bestrahlung mit einer Infrarotlampe verbreitet wohltuende Wärme. Weitere Möglichkeiten sind warme Bäder oder die klassische Wärmflasche. Bei Wärmflaschen ist unbedingt darauf zu achten, sie mit einem Überzug oder in ein Handtuch gewickelt auf die Haut zu legen, da es sonst zu Verbrennungen kommen kann.

Spezielle Wärmepflaster werden auf die betroffenen Stellen aufgeklebt und entfalten viele Stunden lang wohltuende Wärme. Es sind auch spezielle Salben verfügbar, die für eine höhere Wärmeentwicklung an der behandelten Stelle sorgen und die Durchblutung anregen.

Eine weitere Möglichkeit, Wärme anzuwenden, sind spezielle Wärme-Roll-Ons. Ähnlich wie ein Deo-Roller werden sie über die Haut gerollt und geben dabei ihre Wirkstoffe ab, der über lange Zeit Wärme spendet. Der Vorteil ist, dass der Roll-On nicht mit den Händen berührt werden muss und so nicht versehentlich Wirkstoff in die Augen oder den Mund gelangen kann. Für beste Ergebnisse sollte die Stelle nach dem Auftragen einer Salbe oder eines Wärme-Roll-Ons mit einer Bandage abgedeckt werden. Diese sorgt dafür, dass die Wärme noch länger erhalten bleibt und hat eine stützende Funktion, die zusätzlich Schmerzen lindert.

Eine regelrechte Wohltat ist auch ein warmes Bad, das schmerzende Muskeln tief entspannt – am besten mit einem entsprechenden Badezusatz versetzt.

Kühlung: 

Bei akuten Entzündungen und Schwellungen der Gelenke kann Kühlung sowohl für Schmerzlinderung als auch für ein Abklingen der Schwellung sorgen. Kühlung kann direkt auf dem betroffenen Gelenk angewendet werden. Als kühlende Mittel eignen sich Kühlpads und Gelpads sowie kühlende Salben und Cremes. Kühlung darf immer nur für eine begrenzte Zeitdauer angewendet werden, da es ansonsten zu Schädigungen der Haut und des darunterliegenden Gewebes kommen kann.  Ein Kühlpad sollte daher nur für wenige Minuten aufgelegt und dann abgenommen werden. Die Pads werden vor der Anwendung im Kühlschrank oder für eine intensivere Kühlung im Gefrierschrank gekühlt. Das Gel bleibt auch bei Temperaturen unter 0 Grad elastisch und wird nicht hart. Dadurch ist die Anwendung angenehmer als Beispielsweise durch Auflegen von Eiswürfeln.

Eine weitere Möglichkeit zur Kühlung ist das seit langem bewährte Rosskastanienextrakt. Die Flüssigkeit wird mit beiden Händen in die Haut einmassiert und entfaltet sofort eine angenehm kühlende Wirkung. Rosskastanienextrakt regt die Durchblutung und die Venentätigkeit an und fördert dadurch die Heilung. Es sind auch Kombinationspräparate erhältlich, beispielsweise mit Arnika und Minzöl, wodurch die durchblutungsfördernde und kühlende Wirkung des Rosskastanienextrakts noch verstärkt wird.

Zusammenfassung: 

Wärme darf nicht auf das Gelenk selbst angewendet werden, sondern nur auf die in der Nähe des Gelenks liegenden Muskeln. Bei akuten Entzündungen sind Wärmeanwendungen nicht ratsam. Kühlung ist wohltuend bei akuten Entzündungen und lindert Schwellungen und Schmerz. Sie kann direkt auf das Gelenk aufgebracht werden, jedoch nur für wenige Minuten am Stück.

Die 3 Regeln der Behandlung von Arthrose: Regel 1, Regel 2 und Regel 3